Brandmeldeanlagen in großen und unübersichtlichen Industrie- und Gewerbeimmobilien erleichtern der Feuerwehr das Leben ungemein. Wenn sie funktionieren und man weiß, wie man sie bedienen und auslesen muss. Gerade weil wir aber nicht jede Woche zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage gerufen werden, ist für die Gruppenführer und Einsatzleiter regelmäßiges Training wichtig. Sollten diese tagsüber aber einmal nicht zum Einsatz verfügbar sein, muss auch jede Einsatzkraft in Grundzügen wissen, wie eine Brandmeldeanlage funktioniert.
Zu solch einem Training waren die Steller und Kirchhorster Einsatzkräfte im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Isernhagen HB zu Gast. Die HBer Kameraden haben sich in den Mannschaftsraum eine Übungs-Brandmeldeanlage eingebaut. Diese besteht aus sämtlichen Originalteilen wie z.B. dem Feuerwehranzeigetableau, dem Feuerwehrbedienfeld, einem Schlüsseltresor, Feuerwehrlaufkarten und unterschiedlich funktionierenden Meldertypen, die mit der Brandmeldeanlage gekoppelt sind. Einzige Unterschiede: Die Auslösung der Melder erfolgt per Knopfdruck und nicht per Feuer. Und die Anlage ist nicht mit der Einsatzleitstelle verbunden, die bei einer echten Anlage nach der Brandmeldung die Alarmierung der zuständigen Feuerwehr übernehmen würde.
Am Dienstag erläuterte uns der HBer Ortsbrandmeister Tobias zunächst einmal die Aufgaben und Funktionsweisen der unterschiedlichen Komponenten einer Standard-Brandmeldeanlage. Nach welchen Funktionsprinzipien arbeiten Melder? Warum gibt es mit Wasser aber auch mit Luft gefüllte Sprinkleranlagen? Was sind die Vor- und Nachteile von aktiven und passiven Meldern? Alle Fragen der Einsatzkräfte konnte Tobias beantworten und anhand praktischer Beispiele anschaulich erläutern. Danach spielten wir die Abarbeitung einer Brandmeldeanlagen-Alarmierung durch, vom Eintreffen am Feuerwehrschlüsseldepot (Wie öffne ich es und was tue ich, wenn es nicht automatisch geöffnet wurde?) über das Auslesen des Feuerwehranzeigetableaus, das Auffinden der richtigen Feuerwehrlaufkarte, Tipps und Tricks bei der Kontrolle des ausgelösten Melders bis zur erneuten Aktivierung der Brandmeldeanlage oder der Übergabe der nicht aktivierten, weil z.B. defekten, Anlage an den Betreiber. Und am Ende nicht vergessen, das Feuerwehrschlüsseldepot wieder korrekt zu schließen, da sich sonst die Anlage nicht aktivieren lässt.
Bei mehr als 10 Unternehmen mit Brandmeldeanlage, die wir in den Kirchhorster Gewerbegebieten betreuen, war dies ein sinnvoller theoretischer Dienst, der allen Einsatzkräften neue Erkenntnisse über den Umgang mit Brandmeldeanlagen gebracht hat. Dass die regelmäßige Beschäftigung mit diesen Anlagen nicht nur sinnvoll, sondern auch wichtig ist, zeigt die Tatsache, dass wir Kirchhorster Brandschützer im vergangenen Jahr bei insgesamt 34 Einsätzen zu 7 ausgelösten Brandmeldeanlagen gerufen wurden (21%). Im aktuellen Jahr sind es bereits drei Alarmierungen gewesen.
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