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Mayday, Mayday, Mayday – das Atemschutznotfalltraining 833 1024 Thorsten Kath

Mayday, Mayday, Mayday – das Atemschutznotfalltraining

Mayday, Mayday, Mayday – diese Worte kennzeichnen im Funkverkehr den Atemschutznotfall.

Ein Atemschutznotfall bei der Feuerwehr tritt auf, wenn Feuerwehrleute während eines Einsatzes unter Atemschutz in eine kritische Situation geraten, die ihre Gesundheit, ihre Sicherheit oder ihr Leben gefährdet. Solche Notfälle erfordern eine sofortige Reaktion und Rettungsmaßnahmen, um die betroffenen Einsatzkräfte sicher aus der Gefahrenzone zu bringen. Es gibt verschiedene Situationen, die zu einem Atemschutznotfall führen können, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:

  1. Luftmangel: Dies kann geschehen, wenn die Luftversorgung in den Atemluftflaschen zur Neige geht oder durch ein technisches Versagen unterbrochen wird.
  2. Verletzungen: Verletzungen der Atemschutzgeräteträger, die ihre Bewegungsfähigkeit oder Bewusstseinszustand beeinträchtigen, können einen Notfall darstellen.
  3. Einschluss und Orientierungsverlust: Feuerwehrleute können in Strukturen eingeschlossen werden oder die Orientierung verlieren, was ihren Rückzug erschwert oder unmöglich macht.
  4. Geräteversagen: Defekte an Atemschutzgeräten oder anderen Ausrüstungsteilen können zu kritischen Situationen führen.
  5. Verschlechterung der Umgebungsbedingungen: Schnelle Veränderungen in der Umgebung, wie eine plötzliche Ausbreitung von Feuer oder Rauch, können einen Rückzug notwendig machen.

Um auf Atemschutznotfälle vorbereitet zu sein, führen Feuerwehren regelmäßig spezielle Trainings und Übungen durch. Dazu gehört auch das Training mit Atemschutznotfallkonzepten (z.B. RIC/RIT-Teams, Rapid Intervention Crew/Team oder Atemschutznotfallteam), die speziell darauf ausgerichtet sind, in Notfallsituationen schnell zu reagieren und die betroffenen Feuerwehrleute zu retten. Diese Konzepte beinhalten in der Regel Kommunikationsverfahren, Such- und Rettungstechniken sowie die Bereitstellung von Ersatzluftversorgungen.

Sönke und Timo erklärten zunächst die Technik und die Ausrüstung, die zu einem Innenangriff unter Atemschutz mitgenommen wird. Im Anschluss führten sie das Verhalten im Atemschutznotfall aus und erörterten zusammen mit der Mannschaft den Mayday-Funkspruch.

In der anschließenden Stationsarbeit wurde es dann auch für die Nicht – Atemschutzgeräteträger spannend. Für die jüngeren Kameraden wurde das Funken mit dem Atemschutztrupp geübt und das Führen der Atemschutzüberwachung trainiert.

Die Atemschutzüberwachung ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsmaßnahmen bei Feuerwehreinsätzen, besonders wenn Atemschutzgeräte zum Einsatz kommen. Ihre Aufgaben sind vielfältig und zielen darauf ab, die Sicherheit der Einsatzkräfte unter Atemschutz zu gewährleisten und im Notfall eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. Hier sind die Hauptaufgaben der Atemschutzüberwachung detailliert beschrieben:

  1. Registrierung der Einsatzkräfte: Vor dem Betreten des Gefahrenbereichs werden alle Atemschutzgeräteträger von der Atemschutzüberwachung erfasst. Dies umfasst in der Regel Namen, Eintrittszeitpunkt in den Gefahrenbereich und die voraussichtliche Einsatzdauer basierend auf der verfügbaren Luftmenge.
  2. Überwachung der Einsatzzeiten: Die Atemschutzüberwachung führt Buch über die Einsatzzeiten der Atemschutzträger, um sicherzustellen, dass diese rechtzeitig den Gefahrenbereich verlassen, bevor ihre Luftversorgung zur Neige geht. Sie informiert die Einsatzkräfte, wenn es Zeit ist, den Einsatzort zu verlassen oder wenn ihre maximale Einsatzzeit erreicht wird.
Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr Kirchhorst-Stelle 1024 768 Thorsten Kath

Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr Kirchhorst-Stelle

Heute fand die Jahreshauptversammlung der Jugendefeuerwehr Kirchhorst-Stelle statt. Jugendfeuerwehrwartin Meike Berkelmann konnte 10 Jugendlich und viele Eltern und Kommandomitglieder im Gerätehaus in der Moorstraße begrüßen. Sie berichtet über das abgelaufene Jahr und zählt die vielfältigen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr auf. Dazu zählen unter Anderem: die Zeltlager zu Pfingsten und im Sommer, die Herbstfreizeit und die Wettbewerbe an denen die Jugendfeuerwehr teilgenommen hat. Die Gruppenführer Lena Knoche und Tobias Hobein berichten aus Sicht der Jugendlichen. Hier ist ganz klar die Herbstfreizeit das Highlight des vergangenen Jahres. Lena Knoch dankt ihren Kameraden dafür, dass sie dieses ganz spezielle Gemeinschaftsgefühl erleben darf und weiß, dass sie sich auf Ihre Kameraden immer verlassen kann.

Der stellv. Ortsbrandmeister Lars Knoche betont, dass die Jugendarbeit, wie sie in Kirchhorst-Stelle betrieben wird nicht selbstverständlich ist. Es gäbe Negativbeispiele bei denen die Jugendfeuerwehren sich nicht an einer so großen Beteiligung erfreuen können. Das die Jugendfeuerwehr die Zukunft der Einsatzabteilung ist, kann man zuletzt daran erkennen, dass im Jahr 2023 vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr zu den „Großen“ übergetreten sind. Er bedankt sich nochmals für die geleistete Arbeit.

Zum Abschluss wurden die Mitglieder mit der höchsten Dienstbeteiligung geehrt:
1. Platz Tobias
2. Platz Holly
3. Platz Liv und Marieke

Marlina, Philipp und Timo erhielten von ihrem Betreuerteam ein  Abschiedsgeschenk in Form eines persönlichen Fotobuchs. Sie verließen die Jugendfeuerwehr in Richtung der Einsatzabteilung.

Zum Abschluss erhielten die Jugendlichen noch ihre neue Dienstkleidung. Hierzu gehört neben der Arbeitskleidung ein blauer Hoodie und ein blaues T Shirt.

Sonderdienst Atemschutzgeräteträger 768 1024 Thorsten Kath

Sonderdienst Atemschutzgeräteträger

Am vergangenen Samstag fand ein spezieller Dienst für die Atemschutzgeräteträger unserer Feuerwehr statt, der darauf ausgerichtet war, den Teilnehmern, wertvolle Praxiserfahrung zu vermitteln und ihre Routine im Umgang mit Ausrüstung und Einsatzszenarien zu festigen. Dieser Sonderdienst wurde von den erfahrenen Gruppenführern Timo und Sven geleitet und zielte darauf ab, die Einsatzbereitschaft und Effizienz unserer Atemschutzgeräteträger zu steigern.

Ein zentraler Aspekt des Dienstes war das Ausrüsten im Fahrzeug unter Zeitdruck. Diese Übung simulierte die realen Bedingungen eines Einsatzes, bei dem jede Sekunde zählt. Die Teilnehmer wurden herausgefordert, ihre persönliche Schutzausrüstung und Atemschutzgeräte so schnell und sicher wie möglich anzulegen, um für den Einsatz bereit zu sein. Diese Praxisübung diente nicht nur dazu, die Geschwindigkeit und Effizienz im Ernstfall zu erhöhen, sondern auch dazu, eventuelle Schwachstellen in den Abläufen zu identifizieren und zu verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Aufbau des Erstangriffs. Diese Übung umfasste das Vorbereiten und Bereitstellen der notwendigen Ausrüstung für einen schnellen und effektiven Einsatzbeginn. Die Kameraden arbeiteten in Trupps zusammen, um eine Wasserversorgung aufzubauen und einen Löschangriff zu starten, wobei besonderes Augenmerk auf die Koordination und Kommunikation innerhalb der Gruppe gelegt wurde.

Das Vorgehen mit einem mit Wasser befüllten Schlauch war eine weitere wesentliche Übung, die den Teilnehmern die Gelegenheit gab, die Handhabung und Kontrolle zu üben. Diese Übung zielte darauf ab, die körperliche Fitness und die technischen Fähigkeiten im Umgang mit Löschgeräten unter Beweis zu stellen und weiterzuentwickeln.

Dieser Sonderdienst war eine hervorragende Gelegenheit für alle Kameradinnen und Kameraden, ihre Fähigkeiten zu schärfen und sich auf zukünftige Einsätze vorzubereiten. Unter der kompetenten Anleitung von Timo und Sven konnten unsere Atemschutzgeräteträger wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihre Sicherheit und Effektivität im Einsatz erheblich verbessern werden.

Wärmebildkamera mit Sönke 502 1024 Thorsten Kath

Wärmebildkamera mit Sönke

Gestern fand ein aufschlussreicher Übungsdienst statt, der uns die vielseitigen Funktionen und den Nutzen einer Wärmebildkamera näherbrachte. Unser Ortsbrandmeister Sönke, ein erfahrener Berufsfeuerwehrmann, leitete die Veranstaltung und teilte sein umfangreiches Wissen mit uns.

Sönke begann die Schulung mit einer Einführung in die Grundlagen der Wärmebildtechnologie, insbesondere wie Temperaturen durch die Kamera visualisiert werden. Er erklärte, dass Wärmebildkameras nicht die Oberflächentemperatur von Objekten messen, sondern die infrarote Strahlung, die sie abgeben, in ein für das menschliche Auge sichtbares Bild umwandeln. Diese Fähigkeit ermöglicht es, Temperaturunterschiede in Echtzeit zu sehen, was in vielen Einsatzsituationen von unschätzbarem Wert ist.

Ein wesentlicher Teil der Schulung widmete sich den Herausforderungen und Hindernissen, die die Messgenauigkeit von Wärmebildkameras beeinträchtigen können. Sönke führte aus, dass verschiedene Faktoren wie Rauch, Wasserdampf oder sogar Glas die Fähigkeit der Kamera, klare thermische Bilder zu erzeugen, einschränken können. Er betonte, wie wichtig es ist, diese Einschränkungen zu verstehen, um die Geräte effektiv nutzen zu können und nicht fehlgeleitet zu werden.

Im weiteren Verlauf sammelten wir gemeinsam mögliche Einsatzfelder für die Wärmebildkamera. Die Bandbreite reichte von der Suche nach Personen in verrauchten Gebäuden über die Identifizierung von Brandherden hinter Wänden bis hin zur Überprüfung elektrischer Anlagen auf Überhitzung. Die Diskussion verdeutlichte, wie vielseitig die Kamera nicht nur bei Brandeinsätzen, sondern auch in der Prävention und bei technischen Hilfeleistungen einsetzbar ist.

Den Abschluss der Schulung bildeten von Sönke sorgfältig vorbereitete Versuche, die die theoretisch erläuterten Inhalte praktisch bestätigten. Unter seiner Anleitung führten wir verschiedene Experimente durch, die zeigten, wie Wärmebildkameras in realen Szenarien eingesetzt werden können. Diese praktische Anwendung half allen Teilnehmern, das Gelernte besser zu verstehen und die Handhabung der Geräte zu üben.

Die Schulung war eine ausgezeichnete Gelegenheit für unser Team, die Funktionsweise und den Nutzen von Wärmebildkameras tiefergehend zu verstehen. Sönkes fundierte Erklärungen, gepaart mit den praktischen Übungen, haben unser Wissen erweitert und uns besser darauf vorbereitet, diese Technologie effektiv in unseren Einsätzen zu nutzen. Wir sind überzeugt, dass die erlernten Fähigkeiten einen wertvollen Beitrag zu unserer Arbeit leisten und die Sicherheit und Effizienz bei zukünftigen Einsätzen erhöhen werden.

Knoten und Stiche mit Peter 1024 927 Feuerwehr

Knoten und Stiche mit Peter

Zum Jahresanfang hatten wir das Vergnügen, von unserem Gerätewart Peter eine Auffrischung zum Thema Feuerwehrknoten und deren praktischer Anwendung zu erhalten. Zusammen mit unserem Gruppenführer Timo und Truppmitglied Michael, der im wahren Leben Berufsfeuerwehmann ist,  wurden wir an verschiedenen Stationen geschult.

Mit insgesamt 25 Feuerwehrfrauen und -männern teilten wir uns in drei Gruppen auf und begannen unseren Übungsdienst. Die Vielfalt an Erfahrungen war beeindruckend: Während die Erfahrenen unter uns mit dem  Mastwurf glänzen konnten, hatten die jungen Kameradinnen und Kameraden, deren Jugendfeuerwehrzeit und die Truppmannausbildung noch nicht allzu lange zurückliegen, die Gelegenheit Pfahlstich und Zimmermannsstich zu überzeugen.

An den verschiedenen Stationen hatten wir Gelegenheit, unsere Fertigkeiten unter Beweis zu stellen. Die erste Station widmete sich der Sicherung der Saugleitung vor dem Zuwasserlassen. Hier saßen alle Knoten am Saugkorb und die Halbschläge zur Sicherung der Saugleitung sicher. An der zweiten Station ging es um das Hochziehen von Lasten, so wurden z.B. die Feuerwehraxt oder ein Benzinkanister mittels einer Arbeitsleine auf den Dachboden gezogen.  An der dritten Station lernten wir, wie man einen Rettungsbund zur Menschenrettung anlegt, und an der vierten Station wurde es vor allem für Atemschutzgeräteträger spannend. Es sollten Feuerwehrknoten bei Nullsicht gelegt werden. Die Übung sollte das legen eines Knotens in einem verrauchten Gebäude simulieren. Hierzu hatte Peter einen Karton mitgebracht, der an den kurzen Seiten mit Löchern zum Hineingreifen versehen war. So konnten die Atemschutzgeräteträger links und rechts die Hände in den Karton stecken und ohne Sicht auf die Hände die geforderten Knoten anfertigen.

Besonders beeindruckend war die Atmosphäre des gemeinsamen Lernens und Fachsimpelns zwischen den Gruppen und den Ausbildern. Es war eine tolle Wissensweitergabe und Teamleistung, die uns allen zeigte, wie wichtig regelmäßige Übungen für die Einsatzbereitschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Feuerwehr sind.

Pulver, Schaum, CO2 und Wasser… 1024 771 Stelle

Pulver, Schaum, CO2 und Wasser…

… sind die Löschmittel, die in den meisten Handfeuerlöschern für den Fall der Fälle gelagert werden. Den gestrigen Übungsdienst verbrachten die aktiven Einsatzkräfte der Feuerwehr Kirchhorst-Stelle mit der Auffrischung ihrer Kenntnisse zu den Handfeuerlöschern. Obwohl gestern Abend jahrzehntelange Feuerwehrerfahrung im Feuerwehrhaus Kirchhorst zusammen kam, stellte sich heraus, dass noch keiner von uns im Ernstfall jemals einen Handfeuerlöscher benutzen musste. Möglicherweise liegt das daran, dass Handfeuerlöscher primär für die Bekämpfung kleiner (Entstehungs-) Brände gedacht und geeignet sind. Häufig ist es ja doch so, dass die Feuerwehr erst dann am Schadensort eintrifft, wenn sich das Feuer schon ausbreiten konnte und wir gleich zu größeren „Argumenten“ greifen müssen.

Trotzdem informierten uns unsere Gruppenführer über die Einsatzmöglichkeiten der Handfeuerlöscher. Welcher Löscher „passt“ zu welcher Brandklasse (A= feste Stoffe, B= flüssige Stoffe, C= gasförmige Stoffe), welche Löschwirkung entfachen die einzelnen Löschmittel und wie wirken sie gegen einen Feststoff-, Flüssigkeits- oder Gasbrand? Wie sind die Feuerlöscher in Betrieb zu nehmen und wie lange kann mit ihnen gearbeitet werden, bevor der Löschmittelvorrat erschöpft ist? Alle diese Fragen wurden geklärt und insbesondere von unseren Kameraden, die bei der Berufsfeuerwehr Hannover arbeiten, durch Erlebnisse und Beispiele aus der Praxis ergänzt.

Danach ging es in die praktische Umsetzung. Sven und Sönke hatten ausrangierte Feuerlöscher in ausreichender Menge organisiert, so dass jede Einsatzkraft die Funktionsweise sowohl von Pulver- als auch Schaum- und CO2-Löschern ausprobieren konnte. Deutlich wurde bei diesen Versuchen, dass immer die Umfeldbedingungen in die Wahl des richtigen Löschmittels einzubeziehen sind: Mit Hilfe eines Pulverlöschers kann ich Flammen in kurzer Zeit niederschlagen und durch die Schicht, die das Pulver auf dem Brandherd bildet, auch effektiv ersticken. Jedoch erzeugt der Pulverlöscher eine riesige Pulverwolke, durch die z.B. bei einem Zimmer- oder Küchenbrand Kollateralschäden verursacht werden könnten, die erheblich höher sind als der Schaden aus dem eigentlichen Feuer. Hinzu kommt noch die gesundheitliche Belastung für den Nutzer. Gegebenenfalls wäre mit einen Schaumlöscher oder sogar einer einfachen Löschdecke das Feuer genauso schnell, aber mit erheblich weniger Schaden bekämpft worden.

Aufgeteilt in zwei Gruppen übten die anwesenden 18 Aktiven sowohl die Bedienung der Handfeuerlöscher als auch theoretisch den korrekten Aufbau eines Schaumangriffs. In diesem Fall aber nicht per Handlöscher, sondern als Schlauchleitung, in die mittels des Zumischers flüssiges Schaumkonzentrat hinzugefügt und über das spezielle (Mittel-) Schaumrohr mit Luft verwirbelt und abschließend der fertige Schaum auf die Brandstelle ausgebracht werden kann.
Fazit: Ein lehrreicher und toller Übungsdienst, der uns die korrekte Vorgehensweise und die Bedienung von Löschmitteln, mit denen wir nicht täglich arbeiten, erfolgreich ins Gedächtnis gerufen hat.

Verkehrsunfall Steller Straße, eine eingeklemmte Person 1024 768 Stelle

Verkehrsunfall Steller Straße, eine eingeklemmte Person

war das Alarmstichwort, mit dem unsere Gruppenführer Sönke und Lars die zum Übungsdienst eingetroffenen Feuerwehrleute am vergangenen Dienstag beschäftigt hatten.Ein PKW war auf der Steller Straße Richtung Altwarmbüchen von der Fahrbahn abgekommen und an einem Baum an der Böschung vor dem Kirchhorster Feuerwehrhaus zum Stehen gekommen. Glücklicherweise war bei diesem Übungsszenario der Fahrer ansprechbar und nicht schwer verletzt, sondern nur eingeklemmt. Folglich konnte Gruppenführer Timo, der mit dem Steller LF 10 an der Einsatzstelle eintraf, mit seiner Mannschaft auf eine Crash-Rettung verzichten und den eingeklemmten Fahrer möglichst patientengerecht und schonend aus dem Fahrzeug befreien. (Von einer Crash-Rettung wird gesprochen, wenn eine eingeklemmte Person so schwer verletzt ist, dass sie unverzüglich befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden muss, um ihr Leben zu retten. In diesem Fall kann die Feuerwehr eventuell gezwungen sein, während der Rettung Kollateralschäden zu verursachen.) Während Timo die Einsatzstelle erkundete und den Unfallfahrer ansprach, fing seine Gruppe bereits mit der Arbeit an. Pascal, der Maschinist leuchtete die Einsatzstelle aus und sicherte sie durch Verkehrsleitkegel und Blitzlichter ab. Fabian war als Melder eingesetzt und übernahm vom Gruppenführer die Betreuung des Unfallfahrers als „innerer Retter“. Danach gab es die Einsatzbefehle für den Angriffstrupp, bestehend aus Tim und Johannes, sowie den Wassertrupp, den Thomas und Arne bildeten. Der Angriffstrupp baute zusammen mit der Mannschaft des Kirchhorster LF 8 den Geräteablageplatz in der Nähe des Unfall-PKW auf und nahm danach die Personenrettung vor. Hierzu mussten die beiden mit dem hydraulischen Hilfeleistungssatz (Schere und Spreizer) einen Zugang zum Fahrer schaffen. Da es sich um eine patientengerechte Rettung handelte, nahm sich der Trupp Zeit und öffnete nicht nur die Fahrertür, sondern entfernte auch noch die hintere Tür und abschließend die B-Säule („große Seitenöffnung“). Der Wassertrupp hatte während der Vorbereitung des Angriffstrupps das Fahrzeug gegen Wegrutschen am Abhang gesichert und mit Holzkeilen unterfüttert. Damit wird verhindert, dass das Fahrzeug nach dem Entfernen stabilisierender Teile „knickt“ oder sonstwie seine Position verändert und somit die Personenrettung erschwert. Sobald das Fahrzeug gesichert war, bauten Arne und Thomas einen dreifachen Löschangriff (3-fach= Wasser, Schaum und Pulver) auf. Hätte sich das Fahrzeug entzündet, z.B. aufgrund eines Schadens in der Bordelektrik, hätte der Trupp sofort eingreifen können.

Die Besatzung des LF 8 unterstützte den Steller Angriffstrupp bei der Vornahme und beim Wechsel der Einsatzgeräte. Zusätzlich wurde ein mobiler Lichtmast aufgebaut, da die einsetzende Dunkelheit die Arbeit am PKW erschwerte. Nach der Schaffung der großen Seitenöffnung wurde dann sämtliches Personal benötigt, um den leicht verletzten Fahrer behutsam vom Fahrersitz zu heben und an den Rettungsdienst zu übergeben. Aber auch diese Herausforderung konnten Timo und seine Gruppe erfolgreich bewältigen, so dass nach einer detaillierten Besprechung der Vorgehensweise, Hinweisen der beiden Leitenden Sönke und Lars und einem gemeinsamen Abbau der Übungsdienst erfolgreich beendet wurde.

Acht neue Einsatzkräfte für Kirchhorst-Stelle! 1024 768 Stelle

Acht neue Einsatzkräfte für Kirchhorst-Stelle!

In diesem Jahr wird unsere Einsatzabteilung bereits deutlich vor Weihnachten reichlich beschenkt: Am 22.08. begannen acht neue Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren Kirchhorst und Stelle ihre feuerwehrtechnische Grundausbildung in der Gemeindefeuerwehr Isernhagen. Gemeinsam mit weiteren 20 Einsatzkräften aus den anderen Isernhägener Ortsfeuerwehren werden sie bis zum 23.09. von Gemeindeausbildungsleiter Andre und seinem Team fit gemacht für den feuerwehrtechnischen Einsatzdienst. Die Steller Ortsbrandmeisterin Sandra und Arne, ihr Kollege aus Kirchhorst, sind begeistert: „Acht neue Kräfte für unsere gemeinsame Einsatzabteilung auf einen Streich, sowas haben wir in den vergangenen Jahren nicht gehabt. Das ist großartig!“. Die „Neuen“, die zum Teil bereits seit mehreren Monaten in der Einsatzabteilung Dienst tun, sind bunt gemischt: Zwei Frauen, sechs Männer, drei ehemalige Jugendfeuerwehrleute, fünf Quereinsteiger. Alle sind im Alter zwischen 16 und 48 Jahren, Schüler, Azubis, Angestellte und Selbstständige, eine bunt gemischte, motivierte junge Truppe. Und das beste: Sie brennen alle auf Feuerwehr und haben richtig Lust, bei uns einzusteigen.
Liebe Jessica, Marlina, Cedric, Philipp, Tobias, Jonas, Christian und Jens: Herzlich willkommen bei uns. Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass Ihr Euch entschieden habt, bei der Feuerwehr Kirchhorst-Stelle mitzumachen!

ABC-Dekontamination Dienst 768 1024 Stelle

ABC-Dekontamination Dienst

Alle Feuerwehren retten, löschen, schützen und bergen. Aber im Rahmen der Gemeindefeuerwehr erfüllt jede Ortsfeuerwehr auch noch eine Sonderaufgabe, die die anderen Ortsfeuerwehren nicht abbilden können. So besetzen z.B. die Kameraden der Feuerwehr Isernhagen FB den Gerätewagen Tierrettung. Die Feuerwehr Stelle ist auf Gemeindeebene für die Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes zuständig. Im Falle eines ABC-Einsatzes werden dort die CSA-Träger (Chemie Schutz Anzug-Träger) nach einem erfolgten Einsatz gesäubert und gereinigt. Außerdem müssen wir im Rahmen dieser Aufgabe sicherstellen, dass keine giftigen Stoffe mit den Reinigungsflüssigkeiten in die Umwelt gelangen.Die Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes ist für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kirchhorst noch komplettes Neuland. Da wir aber nach der Feuerwehrfusion im Januar 2024 auch diese Aufgabe alle gemeinsam angehen, haben sich die Feuerwehrmänner und -frauen aus Kirchhorst und Stelle unter der Leitung der Steller Gruppenführer Timo und Sönke am vergangenen Übungsabend dem Aufbau eines Dekontaminationsplatzes gewidmet. Unterstützt wurden wir von den Kameraden der Feuerwehr Isernhagen KB, deren Schnelleinsatzzelt bei widrigen Wetterbedingungen hinter der Dekon-Strecke aufgebaut werden kann. Dort steht den gesäuberten Einsatzkräften ein geheizter und trockener Erholungsraum zur Verfügung. Denn wenn schon die Arbeit unter Atemschutz anstrengend und kräfteraubend ist, gilt dies für eine Tätigkeit im Chemikalienschutzanzug umso mehr. Alleine das Anziehen des CSA gestaltet sich für den Atemschutzgeräteträger so kompliziert, dass er dabei die Unterstützung einer weiteren Einsatzkraft benötigt. Unsere Atemschutzgeräteträger haben den Übungsdienst genutzt, um sich mit dem Prozedere vertraut zu machen.Und nach seinem Einsatz muss der CSA-Träger zunächst dekontaminiert werden, bevor er sich -natürlich wieder mit Unterstützung- seiner Schutzkleidung entledigen kann. So ist der Betrieb des Dekontaminationsplatzes in Einsatzfall extrem personalaufwendig: Ein Trupp aus zwei Feuerwehrleuten übernimmt die Grobreinigung, ein weiterer Trupp ist für die Reinigung mit Wasser und Bürste in der „Duschkabine“ zuständig und der dritte Trupp unterstützt den gereinigten CSA-Träger beim Auskleiden. Natürlich muss auch dieses Unterstützungspersonal entsprechend „verpackt“ und damit geschützt werden. Atmungsaktiv sind die hierfür verwendeten orangen Plastikoveralls, die mittels Klebetape mit den Handschuhen und Gummistiefeln verbunden und luftdicht von der Umgebung abgetrennt werden, natürlich auch nicht. Dekon ist ein schweißtreibendes Geschäft!

Zisterne und Brunnen getestet 1024 771 Kirchhorst

Zisterne und Brunnen getestet

Bei der Feuerwehr ist Wasser das Hauptlöschmittel, was je nach Einsatzlage auch mal in größeren Mengen benötigt wird. Auch wenn wir oft mit dem Wasser vom Fahrzeug oder den Unterflurhydranten auskommen, reicht es bei Großbränden nicht aus, denn unser Trinkwasser ist nun mal in erster Linie ein Lebensmittel (und zu schade, um es in großen Mengen in’s Feuer zu kippen).

Daher haben wir im Ort alternative Löschwasserspender: außer dem Kirchhorster See und einigen Löschwasserteichen gibt es im Ort eine Vielzahl von Bohrbrunnen (aus alten Tagen) sowie mindestens einen unterirdischen Löschwasserbehälter, meist kurz als „Zisterne“ bezeichnet. Einen Brunnen und eine Zisterne haben wir uns heute Abend angesehen (und getestet).

Wegen der Ferienzeit war es nur eine kleinere Truppe, die unter Führung von Sven und Peter in der Straße Kollberg das Ansaugen aus der Zisterne ausprobiert haben. Die Tragkraftspritze wurde mit dem Ausgangsrohr des Löschwasserbehälters verbunden, von Jörn gestartet und betreut, aber Wasser kam kein’s. Wie sich später herausstellte, war das kein Wunder. Nächster Plan.

Auf der gleichen Grünfläche befindet sich auch noch ein Bohrbrunnen mit einem weiteren Ausgangsrohr. Die TS wurde also wieder von 4 starken Männern und Frauen umgestellt, angeschlossen und erneut angeworfen. Diesesmal ist beim Druck von -0.7 bar eine etwas holprige Förderung geglückt und wir konnten einige Minuten den Brunnen spülen. Vielleicht wäre die Leistung mit der Zeit noch besser geworden, da Brunnen auch mal benutzt werden müssen, sonst lassen sie nach. Aber aktuell ist der Grundwasserspiegel wegen der langen Trockenheit ohnehin sehr weit abgefallen, da verwundert die schlechte Leistung nicht.

Zwischenzeitlich hatten Michael, Jens, Thomas und ein paar weitere Interessierte den Zisternendeckel geöffnet, gesichert und überprüft, ob tatsächlich auch Wasser drin war. Bestens, das Ding war fast randvoll, daran kann der Fehlschlag also nicht gelegen haben. Mit einem Maßband wurde eine Füllhöhe von 3,95 m ausgespindelt.

Um die Ursache des ersten Problems zu finden, haben wir dann über ein Zwischenstück den Pumpenausgang mit dem Brunnenwasser in den Zisternenausgang hineingedrückt und erwartet, daß in der Zisterne das Wasser einströmt. Aber stattdessen kam das Wasser größtenteils durch eine Undichtigkeit im Zuleitungsrohr heraus und verteilte sich in die kleine Grünanlage. Das war also die Ursache: Statt Wasser anzusaugen wurde nur Luft über die defekte Abdichtung hereingeholt.

Unser Plan C, um an Löschwasser zu gelangen, war nun etwas mühsamer, aber quasi unfehlbar: Wir kuppelten ein paar mehr Saugschläuche zusammen, einen Saugkorb mit Leinen drauf und platsch ‚rein damit in die Zisternenöffnung. Kuppeln und Beleinen war auch gleich eine schöne Wiederholung für alle jüngeren Kameraden. So hatte die Pumpe nun endlich leichtes Spiel und konnte mit voller Leistung fördern, das Wasser wurde über ein paar Schläuche auf eine gegenüberliegende Wiese abgegeben.

Vor dem Beginn der Übung hatte Peter noch die Aufgabe gestellt, zu ermitteln, wieviel Kubikmeter Wasser in der vollen Zisterne enthalten sind (leider steht das nirgendwo dran). So wurde gerätselt und diskutiert, wie man das mit unseren Tools ermitteln könnte. Am Ende reifte ein Vorschlag heran, der auch gleich ausprobiert wurde: Die Füllhöhe am Beginn einer neuen Messung wurde mit der am Ende der Messung verglichen. Während der Messung lief unsere Pumpe für ein paar Minuten bei konstantem Druck und gab durch ein Strahlrohr eine konstante Wassermenge pro Minute ab, woraus wir über eine Tabelle das Volumen des abgenommenen Wassers ermittelt haben. Nur war’s nur noch ein Dreisatz, und heraus kam 151 Kubikmeter Volumen der Zisterne.

Nach dem Rückbau mußten dann wie üblich noch ein paar Einsatzmittel gesäubert und betankt werden, bis wir am Schluss den Ü-Dienst gemütlich auf der Terasse am Feuerwehrhaus abschließen konnten.