Mitglied werden
Die aktive Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ist an keine besonderen Vorkenntnisse gebunden. Gerade die unterschiedlichen Kenntnisse und Talente aller Kameraden machen die große Stärke der Freiwilligen Feuerwehr aus.
Warum sollte aber gerade ich in die Feuerwehr Kirchhorst-Stelle eintreten?
Unsere Aktiven haben auf die Frage, warum sie sich aktiv engagieren, diese Antworten gegeben:
„Es war ein fließender Übergang von der Jugendfeuerwehr zur Einsatzabteilung. Ich hatte einfach keine Chance abzuspringen.“
„Familientradition, Mutter und Großvater waren auch schon in der Feuerwehr aktiv.“
„Es hört sich ein bisschen gestelzt an. Aber ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben. Bei der Feuerwehr kann ich das in einer tollen Truppe tun.“
„Ich wohne erst seit vier Jahren in Kirchhorst. Ich bin als Fördermitglied eingetreten, weil ich finde, dass sich das in einem Dorf so gehört. Aus Interesse habe ich an der ersten Jahreshauptversammlung teilgenommen und wurde gleich für die aktive Truppe geworben. Ich habe es nicht bereut.“
„Meine Familie wollte zumindest einen Abend Ruhe vor mir haben…?“
In Isernhagen gibt es keine Berufsfeuerwehr. Wir Bürger sind also gefragt. Jedes Feuerwehrmitglied verrichtet seinen Dienst ehrenamtlich in seiner Freizeit. Gerade in den letzten Jahren bereiten uns die demografische Entwicklung und das Desinteresse vieler Bürger an einem Engagement in der Feuerwehr aber echte Sorgen. Denn eine Freiwillige Feuerwehr kann den Brandschutz und die technische Hilfeleistung nur sicherstellen, wenn sie einen ausreichend großen Pool an Einsatzkräften hat, die sich engagieren.
In der Vergangenheit war es üblich, dass die Haus- und Hofbesitzer Mitglied der örtlichen Feuerwehr waren. In erster Linie aus Eigeninteresse, der eigene Hof soll ja möglichst gut geschützt sein. Aber auch immer, um dem Nachbarn zu helfen, sollte er Hilfe benötigen.
In der Gegenwart sind diese „alten Tugenden“ immer noch aktuell. Aber darüber hinaus hoffen wir, dass wir Dir auf dieser Homepage unzählige weitere Gründe vorgestellt haben, aus denen es sich lohnt, uns bei einem Dienstabend richtig kennenzulernen. Probiere es bitte aus, wir freuen uns!
Die Eintrittsunterlagen mit weiteren Informationen und den Dienstplan der aktiven Einsatzabteilung findest Du hier.
Du hast Dich entschieden, als aktives Mitglied in die Feuerwehr Kirchhorst-Stelle einzutreten. Herzlichen Glückwunsch!
Nach der Zustimmung des Ortskommandos zu Deinem Aufnahmeantrag beginnt für Dich die einjährige Anwärterzeit. Das bedeutet zunächst einmal, dass Du an den wöchentlichen Übungsdiensten in Kirchhorst teilnimmst und erfahrene Feuerwehrfrauen und -männer Dich mit unserer Technik und Taktik vertraut machen. In der Kleiderkammer der Gemeindefeuerwehr erfolgt die Ausgabe der persönlichen Schutzausrüstung.
Innerhalb dieses ersten Jahres nimmst Du an der Truppmann-1-Ausbildung auf Gemeindeebene teil. Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. Dazu vermitteln die Kameradinnen und Kameraden der Gemeindeausbildung in 70 Unterrichtsstunden das theoretische und praktische Basiswissen eines Feuerwehrangehörigen. Der Lehrgang findet über vier bis sechs Wochen an 3-4 Terminen / Woche im Spätsommer oder Herbst statt. Er endet mit einer schriftlichen und einer praktischen Abschlussprüfung.
Keine Frage, in dieser Zeit wirst Du ziemlich viel Feuerwehrdienst um die Ohren haben, aber die paar Wochen gehen garantiert vorüber. Der Stolz über die bestandene Prüfung entschädigt Dich für die Mühe und den Aufwand. Die genauen Termine finden sich nach Festlegung im Terminkalender der Feuerwehr Isernhagen.
Für alle unsere aktiven Mitglieder gibt es ein Ausbildungskonzept, in dem nach Interessen und Neigungen des Mitglieds, aber auch nach dem Bedarf unserer Feuerwehr ein Ausbildungsweg vorgezeichnet wird. Wann wir eine Etappe des Weges erfolgreich zurückgelegt haben und weiterplanen können, hängt natürlich auch von der Verfügbarkeit einzelner Lehrgänge ab.
Nach der Truppmann-1-Ausbildung beginnt in der Ortsfeuerwehr der zweite Abschnitt der Grundausbildung. In der Truppmann-2-Ausbildung vermitteln wir Dir innerhalb der nächsten zwei Jahre im Rahmen des regulären Übungsdienstes standortbezogene Besonderheiten zur Übernahme der Funktion als Truppmann / Truppfrau. Regelmäßige Lehrveranstaltungen der Gemeindeausbildung ergänzen das örtliche Angebot.
Den Dienstplan Truppmann-2-Ausbildung auf Gemeindeebene findest Du (sobald festgelegt) ebenfalls im Terminkalender Feuerwehr Isernhagen.
Diese beiden Qualifikationen vermitteln das grundlegende Handwerkszeug für jeden von uns. Aber in einzelnen Bereichen reicht dieses Basiswissen nicht aus. Daher werden auf Ebene der Region Hannover weiterführende technische Lehrgänge angeboten. Nach Absolvierung dieser Lehrgänge qualifizierst Du Dich z.B. als Sprechfunker, Maschinist oder Atemschutzgeräteträger. Alle drei Lehrgänge sind sehr wichtig für die Tätigkeit der Feuerwehr, da ansonsten unsere Möglichkeit zum Einsatz spezieller Gerätschaften oder Aggregate eingeschränkt ist. Nur wer sich auskennt und ausgebildet ist, kann Spezialausrüstung effizient nutzen. Dasselbe gilt für die weiteren technischen Lehrgänge, die auf Landesebene in den Feuerwehrschulen Celle und Loy angeboten werden.
Neben den technischen Lehrgängen bietet die Feuerwehr auch umfangreiche Führungslehrgänge auf Landesebene an. Genau wie die Feuerwehr Spezialisten benötigt, braucht sie auch Führungskräfte, die die Entscheidungen über den Personal- und Materialeinsatz sowie die Priorisierung der Einsatzziele treffen.
Die für eine Ortsfeuerwehr wichtigsten Führungslehrgänge sind die für angehende Trupp- und Gruppenführer: Als Truppführer wird die Befähigung zu fachlich richtigem und selbstständigem Handeln nach Auftrag als Führer eines Feuerwehrtrupps (2 Feuerwehrmänner) erlangt. Der Gruppenführer ist nach der Ausbildung in der Lage, eine Gruppe (9 Feuerwehrmänner), eine Staffel (6 Feuerwehrmänner) oder einen Trupp als selbstständige taktische Einheit zu führen und auszubilden.
Gerade die weiterführenden Lehrgänge in Celle und Loy sind für jeden Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau etwas ganz besonderes. Hier treffen wir mit Feuerwehrleuten aus ganz Niedersachsen zusammen. Von großen Freiwilligen Feuerwehren, die fast ebenso viele Einsätze wie Berufsfeuerwehren fahren, als auch mit Kameraden aus kleinen Dörfern, die sich an den letzten Einsatz schemenhaft erinnern. Der Erfahrungsaustausch und das Lernen mit Gleichgesinnten sind unbezahlbar.
Durch Corona wurden in den Jahren 2020 und 2021 die Lehrgänge großenteils eingestellt oder in Online-Kurse verlagert, so dass in der Ausbildung auf Orts-, Kreis- und Landesebene inzwischen ein erheblicher Rückstau abgearbeitet werden muss, unter dem alle Feuerwehren leiden. Auch der kameradschaftliche Anteil ist in den nun wieder angelaufenen Ausbildungen erheblich eingeschränkt worden. Wir alle hoffen, daß es sich im nächsten Jahr wieder normalisiert.
Für den Einsatz mit Atemschutz ist eine gesundheitliche Eignung und gewisse Fitness erforderlich. Dies wird zum einem in einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung (G26.3) regelmäßig geprüft, zum anderen müssen die Kameraden mindestens einmal im Jahr in eine Belastungsübung in der Atemschutz-Übungsstrecke und dort ihre Tauglichkeit nachweisen.
In der Übungsstrecke wird – unter Atemschutz natürlich – auf einigen Trainingsgeräten wie im Fitnessstudio gelaufen, geradelt, Gewichte gezogen und auf einer Endlosleiter aufgestiegen. Danach geht es in ein Labyrinth aus Stahlgitter, Blech und Holz, in dem durch Tunnel gekrochen und Öffnungen und Klappen passiert werden müssen. Wenn die Strecke überwunden wurde, geht’s noch einmal auf die Fitnessgeräte als Wiederholung. Dabei gibt es keine Zeitvorgabe, “nur” die Pressluft in der Flasche muss ausreichen. Wir starten mit etwa 300 bar Druck. Wenn es gut läuft, beenden wir die Übung mit mindestens 50 bar.
Hier finden sich auch einige Videos anderer Ortsfeuerwehren, die einen Streckendurchgang mal auf Video festgehalten haben.
Keine Frage, das ist anstrengend. Aber es ist für die eigene Sicherheit und die der Kameraden notwendig, daß nur ausreichend trainierte Feuerwehrleute unter Atemschutz arbeiten. Wer sich diese Belastung nicht zutraut, kann trotzdem in den aktiven Einsatz gehen, zum Beispiel im Schlauchtrupp oder als Maschinist.
Im Feuerwehr Isernhagen Kalender sind die Termine zur Übungsstrecke in der Feuerwehrtechnischen Zentrale Burgdorf mit vermerkt. Relevant ist das natürlich nur für aktive Kameraden.
Zu vielen Einsätzen wird die Feuerwehr Kirchhorst-Stelle mittlerweile nur über die persönlichen Funkalarmempfänger der Feuerwehrleute alarmiert. Das ist schade, denn jedes Aufheulen der örtlichen Sirenen bringt den Kirchhorstern ein bisschen das Bewusstsein zurück, eine Freiwillige Feuerwehr im Dorf zu haben.
Damit aber die Funkalarmempfänger oder die Sirenen die Feuerwehr überhaupt alarmieren können, läuft vorher ein standardisiertes Verfahren ab:
Die Feuerwehr-Leitstelle der Region Hannover erhält den Anruf eines Bürgers unter der Notrufnummer 112. In der Leitstelle wird der Anruf von einem Disponenten entgegengenommen. Nach einer genauen Abfrage (Wer? Was? Wo? Wie viele? Welche?) beendet immer die Leitstelle das Gespräch! Also bitte nicht einfach auflegen. Es könnte noch Rückfragen geben. Der Disponent entscheidet, welche Einsatzkräfte und Einsatzmittel alarmiert werden müssen. Hierbei wird er von vorbereiteten Alarmplänen und der Alarm- und Ausrückeordnung der Freiwilligen Feuerwehr Isernhagen unterstützt. Nach Bestätigung im Einsatzleitrechner erfolgt die automatische Alarmierung der betreffenden Kräfte. Wenn es sich um eine Brandmeldeanlage handelt, sind bereits alle Einsatzdaten hinterlegt, und es erfolgt eine sofortige Alarmierung durch den Einsatzleitrechner.
Jedes aktive Feuerwehrmitglied verfügt über einen Funkalarmempfänger, den “Pieper”. Bei Alarmierung zeigt der Pieper eine kurze Nachricht, vergleichbar mit einer SMS, an. Inhalt sind ein Alarmstichwort und der Einsatzort. Sofern nur die Sirene alarmiert, stehen uns diese Informationen nicht zur Verfügung. Seit Sommer 2018 nutzen wir auch zusätzlich eine App zur Handy-Alarmierung, bei der auch eine schnelle Rückmeldung möglich ist.
Die Alarmierung bedeutet, dass sich die verfügbaren aktiven Einsatzkräfte der Feuerwehr Kirchhorst-Stelle unverzüglich zum Gerätehaus begeben. Egal, ob das Essen auf dem Tisch steht, es 02:00 Uhr nachts ist oder die Schwiegermutter an der Tür klingelt.
Alle Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen rüsten sich mit ihrer persönlichen Schutzausrüstung aus und besetzen die Fahrzeuge. Je nachdem, welches Alarmstichwort übermittelt wurde, rückt zuerst das Tanklöschfahrzeug oder das Löschgruppenfahrzeug aus. Die Sitzplätze in den Fahrzeugen sind bestimmten Funktionen im Einsatz zugeordnet. Ausgebildete Atemschutzgeräteträger sitzen daher primär auf den Plätzen des Angriffstrupps. Sofern vorhanden, teilt der Gruppenführer seiner Gruppe auf der Anfahrt weitere Informationen mit und gibt erste Einsatzbefehle, zum Beispiel einen besonderen Anfahrtweg, die zu nutzende Wasserentnahmestelle oder mitzunehmendes Gerät. Die Leitstelle erhält eine Funkinformation, dass die Feuerwehr abgerückt ist und den Einsatz übernimmt.
Gerade tagsüber müssen auch für kleinere Einsätze mehrere Ortsfeuerwehren alarmiert werden, um die erforderliche Anzahl an Feuerwehrleuten an den Einsatzort zu bekommen.
An der Einsatzstelle erkundet der zuerst eintreffende Gruppenführer die Lage, um seine Gruppe und die nachrückenden Kräfte einweisen und einsetzen zu können. Was ist zuerst zu tun? Welche Gefahren können auftreten? Was für Befehle muss ich meinen Kräften geben? Sind die vorhandenen Einsatzkräfte und -mittel ausreichend? Innerhalb der ersten Minuten muss eine Führungsstruktur aufgebaut werden, um den Einsatz technisch und taktisch erfolgreich zu koordinieren.
Nun ist auch eine erste Lagemeldung an die Leitstelle notwendig. Was ist passiert? Was sind die ersten Erkenntnisse und Maßnahmen? Werden weitere Kräfte benötigt?
Du erkennst, dass es in den ersten Minuten für die Führungskräfte sehr viel zu tun gibt und woran sie alles denken müssen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Feuerwehrleute gut ausgebildet sind und im Einsatz mitdenken.
Die Gruppenmitglieder setzen die Befehle ihres Gruppenführers um. Sie gehen zur Menschenrettung oder zur Versorgung verunfallter Personen vor, bedienen Geräte und Aggregate, bauen eine Wasserversorgung auf und löschen oder sichern gefährdete Objekte oder Bereiche.
Nach der erfolgreichen Abarbeitung ist der Einsatz aber noch nicht beendet. Fahrzeuge und Geräte werden wieder einsatzbereit gemacht, Druckschläuche getauscht und Atemschutzgeräte geprüft. Einsatzbekleidung muss eventuell gereinigt und defektes Material ausgetauscht werden.
Nach Abschluss dieser Arbeiten wird die Feuerwehr in der Leitstelle wieder einsatzbereit gemeldet. Der nächste Einsatz wird kommen.